Ein ausländisches Unternehmen, das in den israelischen Markt eindringen möchte, muss einen verantwortlichen Steuervertreter in Israel registrieren und bestellen. Welche Aufgabe und Verantwortung hat dieser Steuervertreter?

Aus welchem Grund hat ein ausländisches Unternehmen die Pflicht, einen MwSt.-Vertreter in Israel zu bestimmen?

Ausländische Unternehmen, die in Israel geschäftlich tätig sind, haben in der Regel keine israelischen Geschäftsführer, Anteilseigner oder andere Führungskräfte.

Sollte das ausländische Unternehmen also Steuerschulden haben, die in Israel nicht beglichen wurden, würde die Steuerbehörde Vollstreckungsmaßnahmen durchführen wollen, um die Steuern in Israel einzusammeln. Da die Steuerbehörde keinen Rechtsstreit gegen diese Unternehmen im Ausland auf der Ebene der Vollstreckung und Steuererhebung führen möchte, ist es für sie einfacher, sich an einen in Israel ansässigen Vertreter zu wenden, um die Steuer einzuholen.

Welche Tragweite hat die Verantwortung des Vertreters?

Ein bei der MwSt. eingetragener Steuervertreter ist persönlich für alle Steuerschulden des Unternehmens verantwortlich. Sollte das betreffende im Ausland ansässige Unternehmen seine Steuerschulden nicht begleichen, wird der steuerliche Vertreter aufgefordert, die Steuerschulden zu begleichen.

In der Regel steigt mit dem Umfang der Geschäftstätigkeit des Unternehmens auch die Steuerschuld und damit die persönliche Haftung des Steuervertreters.

Gilt die persönliche Haftung lediglich für die Mehrwertsteuer oder auch für die Einkommensteuer?

Die persönliche Haftung für die Steuerschulden gilt sowohl für die MwSt. als auch für die Einkommensteuer. Abschnitt 60 des MwSt.-Gesetzes gibt die Schuld und Steuerpflicht für die MwSt. an und Abschnitt 68b der Einkommensteuerverordnung gibt die Schuld und Steuerpflicht für die Einkommensteuer an.

Ist die Bestellung eines Steuervertreters obligatorisch?

Die Bestellung eines Repräsentanten ist, wie bereits erwähnt, eine Bedingung für die Einrichtung einer Akte bei der MwSt. für das Unternehmen. Als Teil des Antrags auf Anlage einer Akte bei der MwSt. für ausländische Unternehmen muss ein Vordruck mit den Daten des zuständigen Steuervertreters eingereicht werden.

Ist es gesetzlich vorgeschrieben, eine Akte bei der MwSt. Behoerde anzulegen?

Ja, ein ausländisches Unternehmen, das in Israel geschäftlich präsent ist, egal ob es sich um die Erbringung einer Dienstleistung, den Verkauf von Waren oder den Im- und Export von Waren handelt, ist in der Regel verpflichtet, auf seine Einnahmen MwSt. zu entrichten, und kann gleichzeitig die Erstattung der MwSt. für Ausgaben geltend machen.

Wie kann sich der Steuervertreter vor dem Steuerrisiko schützen?

How can the fiscal representative protect himself from tax exposure and risk?

Die persönliche Haftung ergibt sich, wie bereits erwähnt, aus dem Risiko und der Gefahr der Nichtzahlung der Steuern des ausländischen Unternehmens. Je mehr Informationen der Steuervertreter über die Geschäftstätigkeit des Unternehmens hat, desto besser kann er das Risiko und seine persönliche Haftung begrenzen. So können beispielsweise die Buchhaltung, Lohnbuchhaltung, Steuerberatung und andere Dienstleistungen unter der Aufsicht und mit dem Wissen des Steuervertreters erfolgen, so dass der Repräsentant sein Steuerrisiko senken kann.

Yaniv Angel, CPA (Rechtsanwalt)

Geschäftsführender Partner in der Steuerabteilung der internationalen Beratungsfirma – AUREN

Yaniv.angel@auren.co.il